22 Dezember 2008

China wird dicker

Eigentlich sind Chinesen eher bekannt dafür, schlank zu sein. Offenbar ist das jedoch weder genetisch bedingt noch ein Beleg für gesundes chinesisches Essen, denn die Zahl der übergewichtigen Menschen nimmt auch in China stark zu.

Durch den schnell steigenden Wohlstand in allen gesellschaftlichen Schichten sind heute bereits rund 30% der Einwohner des Landes übergewichtig und die Zahl steigt weiter. Mit dem Einkommen des durchschnittlichen Arbeitnehmers steigt auch die Zahl der Fastfoodketten und der Umfang der Mahlzeiten an.

Besonders KFC und ähnliche Hähnchenbrater sind in China inzwischen populär, und wie im Westen auch ist es nicht selten, sogar übergewichtige Kinder bei KFC & Co. auf ihre Hamburger warten zu sehen.

Aber auch chinesische Essen konzentriert sich immer mehr auf die kalorienreichen Zutaten. Bestand eine Mahlzeit in früheren Zeiten vor allem aus viel Reis und ein wenig Gemüse und Zugaben von Fleisch eher in homöopatischen Mengen, hat sich auch da heute gewandelt.

Reis wird oft nur zum Abschluss gegessen, die Hauptmahlzeiten besteht oft aus Fleisch- und Gemüsegerichten, oft auch fettem Fleisch oder in Öl gebratenen Zutaten. Die Devise lautet oft "Ich habe jetzt das Geld, also esse ich, was ich will", sagt Chen Chunming, ein Ernährungsexperte am chinesischen Zentrum für Gesundheitsvorsorge.

21 Dezember 2008

Weihnachten auf Chinesisch

Weihnachten ist in China eine recht neue Erscheinung und als Import aus dem Ausland eher unter jüngeren Leuten und in den Städten populär. Besonders Geschäfte und Restaurants in den Innenstädten und Einkaufszentren schmücken sich mit Bildern vom Weihnachtsmann und stellen bunt geschmückte Weihnachtsbäume aus Plastik auf.

Für junge Chinesen ist Weihnachten besonders ein Anlass auszugehen und sich unter Freunden gegenseitig eine Kleinigkeit zu schenken. Allerdings ist der Brauch bisher eher wenig verbreitet und nur auf die Städte beschränkt. Auch innerhalb der Familie sind Geschenke zu Weihnachten eher unüblich, da Chinesen die vor den 1980er Jahren geboren wurden in der Regel mit Weihnachten nicht viel anfangen können.

Wie im Westen auch haben besonders die Geschäfte in China die Weihnachtstage für sich entdeckt. In den Städten gibt es kaum ein Restaurant, dass sich nicht weihnachtlich schmückt, mit Tannenbaum und Weihnachtsmann-Bildern. Supermärkte dudeln weihnachtliche Musik und Bars und Kneipen bieten zu Weihnachten oft ein besonderes Programm, denn junge Leute gehen zu Weihnachten mit Freunden aus. Es ist also wahrscheinlich, dass auch das gegenseitige Beschenken zu Weihnachten in China in Zukunft zunehmen wird, und Weihnachten in China weiter an Beliebtheit zunimmt.
  • Weihnachten auf Chinesisch:
    圣诞节 Shengdanjie (Schäng-dann-djiä)
  • Weihnachtsmann auf Chinesisch:
    圣诞老人 Shengdan Laoren (Schäng-dann Lau-renn)
  • Weihnachtsbaum auf Chinesisch:
    圣诞树 Shengdanshu (Schäng-dann-shuh)
  • Weihnachtsgeschenk auf Chinesisch:
    圣诞礼物 Shengdan liwu (Schäng-dann liewu)

09 Dezember 2008

Dot.CN die nun bereits auf Platz 2

Lange Zeit hat sich im Internet wenig bewegt, die beliebteste Endung für Internetadressen war ".com" gefolgt von der Endung für Deutschland ".de" -- wir waren sozusagen die Vizeweltmeister was die Domain-Endungen angeht. Und nun ist es passiert: wieder ein Weltmeister-Titel, den uns China abgejagt hat.

Denn seit dem 5. Dezember ist es nun offiziell. Nachdem China uns beim Bruttoinlandsprodukt vom dritten Platz verdrängt hat, und drauf und dran ist, uns den Exportweltmeister-Titel abzujagen, nun auch noch das! Die chinesische Domain-Endung ".cn" hat unserer ".de"-Endung den Vize-Titel abgenommen. Bei über 75% Wachstum allein in den vergangenen 3 Monaten hatte ".de" keine Chance mehr, und im vergangenen Jahr hatte die Zahl der registrierten ".cn"-Domains sogar um sagenhafte 467% zugenommen!

Die neue Weltrangliste lautet also:
  1. .com (Kommerziell)
  2. .cn (China)
  3. .de (Deutschland)
  4. .net (Netzwerkdienste)
  5. .org (Organisationen und Vereine)
  6. .uk (Großbritanien)
  7. .info (Informationsseiten)
  8. .nl (Niederlande)
  9. .eu (Europäische Union)
  10. .biz (Für Bizzznisse oder so...)

08 Dezember 2008

Lebenshaltungskosten in China

Was kostet das Leben in China? Dies ist ein aktuelles Beispiel für die Stadt Hangzhou, die rund 2 Autostunden von Shanghai entfernt in der chinesischen Provinz Zhejiang liegt. Hangzhou hat knapp 3 Mio Einwohner im Stadtbereich und rund 7 Millionen leben in der Region Hangzhou. Es ist die Hauptstadt der Provinz Zhejiang und eine der berühmtesten und geschichtsträchigsten Städte Chinas. Heute ist Hangzhou eine relativ reiche chinesische Stadt, mit einer recht großen Mittelschicht und vielen Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten.

Wohnungspreise für Mietwohnung in China

Eine für europäische Ansprüche akzeptable Wohnung zur Miete in Hangzhou kostet rund 2.000 bis 3.000 RMB. Dafür bekommt man eine Neubauwohnung mit möblierter Grundausstattung (also Klimaanlage, Wohnzimmermöbel, Küche mit Kühlschrank, Bett, Waschmaschine). Eine solche Wohnung wird wahrscheinlich nicht in der Hangzhouer Innenstadt liegen sondern ein wenig außerhalb, wo es dutzende Neubaugebiete gibt und tausende Wohnungen gebaut werden. Hier kann man den chinesischen Bauboom mit eigenen Augen sehen.

Als Ausländer in China sollte man sich für das Mieten einer Wohnung jedoch besser einen chinesischen Bekannten mitnehmen, um mit dem Vermieter zu verhandeln, denn sonst kann die Wohnung auch deutlich teurer werden. Achtung, chinesische Quadratmeter werden anders berechnet als in Europa üblich! Hier wird nicht die Wohnfläche sondern die bebaute Flache gerechnet! 100 Quadratmeter in China entsprechen also eher 60 bis 80 europäischen Quadratmetern Wohnfläche.

Lebenshaltungskosten in China

Ein Essen im Restaurant in China gibt es von 50 Eurocent für ein komplettes Mittagessen bis 30 Euro und mehr für ein westlich angehauchtes Mittagessen in irgendeinem Steakhaus. Man sollte jedoch beim Essen nicht zu knapp kalkulieren und sich auf 50-Cent-Mittagessen freuen, denn was Sauberkeit und langfristige Verträglichkeit angeht, gibt es hier durchaus die dem Preis entsprechenden Defizite! Oder anders ausgedrückt: Viele Chinesen bevorzugen es, nicht zu regelmäßig billig auswärts zu essen, denn zuhause ist das Essen gesünder.

Einige Preise für Essen in Hangzhou und anderen chinesischen Städten:
  • Pizza bei Pizza Hut: 8 bis 10 Euro für eine 12" Pizza.
  • Akzeptables chinesisches Essen: ab 3 bis 5 Euro für drei bis vier Gerichte.
  • McD oder KFC: Ein Menü rund 2 Euro.
  • "Westliches" Restaurant: 8 bis 20 Euro für ein importiertes Steak.
Taxis und ÖPNV in China

In Hangzhou werden zurzeit gerade die ersten beiden Linien einer funkelnagelneuen U-Bahn gebau, wodurch die Stadtbusse und Straßen deutlich entlastet werden sollten. Die Inbetriebnahme wird wohl noch bis 2011 dauern. Die Busse kosten 10 oder 20 Eurocent für eine Fahrt, mit der man praktisch die gesamte Stadt durchqueren kann. Die Straßen in Hangzhou sind zurzeit bereits ähnlich verstopft wie in vielen deutschen Städten, denn der Autoverkehr in China wächst (man möchte fast sagen täglich) stark an.

Taxis sind ebenfalls sehr günstig und kosten rund 1 Euro Grundpreis für die ersten Kilometer und jeweils rund 20 Eurocent für jeden weiteren Kilometer. Ein Taxi von Shanghai nach Hangzhou kostet rund 100 Euro plus Autobahnmaut, also insgesamt um die 160 Euro. Nicht zu empfehlen, denn die Taxis sind nicht immer gut erhalten (obwohl relativ neu). Eine Bahnfahrt im ICE-ähnlichen Hochgeschwindigkeitszug gibt es auch bereits für rund 6 Euro, ist wesentlich schneller und angenehmer.

Telefon und Internet

Handys sind relativ günstig und ähnlich einfach wie in Deutschland. Nach dem Kauf einer 10-Euro-Prepaid-Karte funktioniert das Handy sofort und problemlos. Nur das Aktivieren und Aufladen des Guthabens mag für den der chinesischen Schriftzeichen unkundigen Ausländer eine unüberbrückbare Barriere darstellen. Da ist auf nette Nachfrage jedoch gerne der Verkäufer der Telefonkarte hilfreich zur Stelle, also auch kein Problem. Man sollte am besten darauf verzichten, m it der deutschen Handy-Karte in China rumzulaufen, denn Roaming und Auslandsgebühren können schnell richtig teuer werden.

Für Telefongespräche von China nach Deutschland benutzt man am besten Skype, denn für Auslandsgespräche langt die "China Telecom" (das ist der halbstaatliche Telefonanbieter, ähnlich der früheren Telekom in Deutschland) immer noch richtig hin. Oder man lässt sich von Deutschland aus zurückrufen, denn ein Gespräch von Deutschland nach China kosten mit einem günstigen Anbieter nur wenige Cent.

Das Internet ist fast überall in China gut ausgebaut und normalerweise innerhalb von 2 Tagen in einer neuen Wohnung eingerichtet. Die Preise sind ähnlich denen in Deutschland, so dass man für ein paar Euro im Monat ein Wifi in der Wohnung hat. Internetcafés kosten um die 20 bis 30 Eurocent pro Stunde. Man sollte jedoch aufpassen, da sie oftmal eher heruntergekommenen Spielkasinos gleichen, in denen Jugendliche Online-Spiele zocken. Auf die Pflege der PCs dann eher weniger geachtet. So kann das eigene Passwort, auf einem virusbefallenen Windows-PC eingegeben, schnell in falsche Hände gelangen.